Workshop

Online-Workshop für Psychotherapeut/innen:
Aggressive und sexuelle Zwangsgedanken erkennen und behandeln

Referent: Dipl.-Psych. Thomas Hillebrand
       

Termin:                                Freitag, 26.04.24
Zeit:                                      09:00 – 16:30 Uhr
Fortbildungspunkte:   10
Online-Plattform:         Zoom
Teilnahmegebühr:        180,- €


Flyer  hier >



 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Behandlung aggressiver und sexueller Zwangsgedanken stellt eine besondere Herausforderung für Therapeut/innen und Patient/innen dar. Bereits die Tatsache, einen solchen Gedanken überhaupt zu denken, erleben Betroffene als vermeintlichen Beleg für ihre befürchtete Devianz und verunsichern mit ihren Zweifeln nicht selten auch ihre Therapeut/innen. Hinzu kommt die große Scham der Betroffenen über ihre Zwangsgedanken zu sprechen.

Das Seminar soll Psychotherapeut/innen in die Lage versetzen, Patient/innen mit diesem sehr belastenden Störungsbild empathisch, kompetent und hilfreich zu begegnen und konkrete Therapiestrategien anwenden zu können.

Thomas Hillebrand


Inhalte
Der Workshop orientiert sich inhaltlich an den vier Therapiebausteinen, die im Buch „Aggressive und sexuelle Zwangsgedanken – Ein Therapieleitfaden“ ausführlich beschrieben werden.

Ein Überblick über die Seminarinhalte:

Therapiephase 1:
Diagnostik und Differentialdiagnostik


•    Inhalte der Zwangsgedanken
•    Ein zentraler Unterschied von aggressi-ven und sexuellen Zwangsgedanken im Vergleich zu anderen Zwangsgedanken
•    Häufigkeit aggressiver und sexueller Zwangsgedanken
•    Ein Fragebogen zur Erfassung aggressiver und sexueller Zwangsgedanken: DOCS
•    Differentialdiagnostik zu tatsächlicher Devianz
•    Umgang mit Problemen bei der Selbstöffnung
•    Mentale Zwangshandlungen
•    Zwanghafter Zweifel in der Diagnostikphase: Typische Argumente der Patient/innen


Therapiephase 2:  
Distanzierung von Zwangsgedanken

•    Zwanghafter Zweifel in der Diagnostik-phase: Typische Argumente der Patient/innen
•    Kognitive Modelle der Entstehung von Zwangsgedanken
-    Kognitiver Ansatz
-    Metakognitiver Ansatz
-    Inferenzbasierter Ansatz
•    Antwortversuch: „Warum habe ich diese Gedanken?“
•    Konzept: „Die Bedrohung des Selbst“
•    Metapher: Märchenland des Zwanges
•    Disputation typischer Bewertungsfehler
-    Moralischer Fehlschluss
-    Wahrscheinlichkeits-Fehlschluss
-    Das Gefühl als Beweis

Therapiephase 3:
Exposition in sensu (hier liegt der Schwerpunkt des Seminars)

•    Ziel der Exposition in sensu
•    Wirkmechanismus
•    Indikation/Kontraindikation
•    Vorbereitung des Patienten
•    Aufbau der In-sensu Geschichte
•    Motto: „Keine Befürchtung wird zurückgelassen“
•    Hinweise zur konkreten Umsetzung, Abrechnungshinweise
•    Fallbeispiele (aggressive, pädophile, homosexuelle Zwangsgedanken)
•    Häufige Fragen zur Durchführung


Therapiephase 4:
Exposition in vivo

•    Erstellung einer Auslöserhierarchie
•    Beispiel: Patientin mit pädophilen Zwangsgedanken
•    Beispiel: Homosexuelle Zwangsgedanken
•    Beispiel: Suizidale Zwangsgedanken



Literatur:
Hillebrand, T. (2023). Aggressive und sexuelle Zwangsgedanken – Ein Therapieleitfaden. Hogrefe.
Williams, M.T. & Wetterneck, M.T. (2019). Sexual Obsessions in Obsessive-Compulsive-Disorder. Oxford University Press.


Methoden:
Vortrag, Diskussion, Fallbeispiele, Übungen  Das Handout wird Ihnen vor Seminarbeginn zur Verfügung gestellt.

Teilnahme:
Das Fortbildungsangebot richtet sich an psychologische und ärztliche Psychotherapeut/innen, Psycholog/innen und Ärzt/innen in Weiterbildung

Referent: 
Dipl.-Psych. Thomas Hillebrand ist als Psychologischer Psychotherapeut in ambulanter Praxis in Münster tätig. Er ist seit 30 Jahren mit der Behandlung von Zwangspatienten vertraut sowie als Dozent tätig.  Neben der Anwendung metakognitiver Methoden, insbesondere des inferenzbasierten Ansatzes, liegt sein Schwerpunkt auf der Durchführung von Expositionsbehandlungen im ambulanten Rahmen sowohl bei Handlungszwängen als auch bei unakzeptablen Zwangsgedanken. Er gehört seit 2006 dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen (DGZ e.V.) an.

Anmeldung:
Bitte melden Sie sich per Mail unter folgender Adresse an und erhalten weitere organisatorische Informationen:

workshop.zwangsgedanken@gmx.de

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